Vanlife in Portugal - Die Sonnen- und Schattenseiten mit Jasmin und Filipe von @mionda.portugal
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Die Algarve zählt mit zu den beliebtesten Urlaubszielen im Vanlifebereich.Meilenweite Sandstrände, glasklares Wasser, gutes Essen und eine Vielseitigkeit, die einen jedes Mal aufs Neue überrascht. Das sind die Bilder, die uns bei Portugal direkt in den Sinn kommen und ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Dann gibt es da aber auch noch die andere Seite von Portugal - Die, bei der sich Klopapier und sonstige Hinterlassenschaften an den vermeintlichen Traumstränden sammeln, Müll achtlos in die Natur geworfen wird und sich Tretminen gefühlt hinter jedem Busch befinden. Diese Situation veranlasste Portugal im Januar 2021 zu einem Verboten gegen das Freistehen. Zwar gab es einige Monate später Lockerungen, sodass man 48 Stunden in einer Gemeinde stehen darf, solang es sich nicht um Nationalparks, Naturschutzgebiete oder andere Schutzzonen handelt, allerdings darf hierbei kein offensichtliches Campingverhalten (wie beispielsweise das Herausstellen von Tisch und Stuhl) gezeigt werden.
Das Freistehen war in Portugal durch ein Gesetz seit Januar 2021 verboten. Aufgrund einer Petition haben sie das Gesetz aber einige Monate später wieder angepasst und neu darf man 48h in einer Gemeinde stehen, solange es sich nicht um Nationalparks, Naturschutzgebiete oder sonstige Schutzzonen handelt. Es wird nun also bis zu einem gewissen Punkt wieder toleriert, man darf jedoch kein Campingverhalten (Tisch und Stühle raus etc.) zeigen.
Diese Bilder sind auch für uns ein Dorn im Auge und absolut unverständlich. Gerade als Camper, der die Natur und die Nähe dazu liebt, sollte man hier doch Verantwortung übernehmen und sich selbst um die eigenen Hinterlassenschaften kümmern.
Wir haben Jasmin und Filipe, die selbst in Portugal leben und die Wochenenden mit ihrem Van unterwegs sind, kennenlernen dürfen.
Die Beiden gehen mit guten Beispiel voran und haben sich bereits vorab Gedanken über das “Geschäft unterwegs” gemacht.
Jasmin hat uns erzählt, dass Fellipe, der ursprünglich auch aus Portugal kommt, sich tatsächlich mal zu seinem Geburtstag eine Müllzange gewünscht hat - Eben damit er die Stellplätze nicht mehr von Hand, sondern dann mit der Zange von den ekligen Toilettenpapierfetzen befreien kann. 😃
Doch macht euch hier gerne selbst ein Bild davon wie die beiden mit diesem Thema umgehen.
Stellt euch doch kurz vor:
Wir sind Jasmin und Filipe – zwei kreative Träumer, die 2019 von der Schweiz nach Portugal in die sonnige Algarve ausgewandert sind und seither bewusst „Ja“ sagen. Ja zu unseren Träumen, zum Leben, zu uns, unserer Selbstständigkeit und jeder neuen Herausforderung. Wir sind verliebt in uns und die kleinen Dinge, die das Leben erst richtig lebenswert machen. Am liebsten mit dem Van und unseren Hunden auf Abenteuersuche in der Natur Europas oder an den Stränden der Algarve. 2022 wird aus unserem Wunsch Wirklichkeit: Wir werden Eltern und unsere Tochter wird das Licht der Welt erblicken.
Alles was wir tun, tun wir mit Leidenschaft. Denn das Leben ist zu kurz für irgendwann – das Leben ist die größte Inspiration für das Hier und Jetzt.
Mit was für einem Fahrzeug seid ihr unterwegs?
Innerhalb von fast 8 Monaten haben wir aus einem leeren, weißen Transporter (Peugeot Boxer, L3, Baujahr 2010) unser gemütliches Zuhause auf vier Rädern gebaut. Mit viel Planung, Fleiss, unzähligen Arbeitsstunden, Nerven sowie Auf und Ab’s ist daraus „Eddy“ geworden – unser rollender DIY-Campervan.
Euer schlimmstes Kloerlebnis bisher?
Etwas, was wir bestimmt (fast) alle schon mal erlebt haben: Man sitzt gemütlich auf der Toilette eines Cafés, Restaurants oder einer sonstigen Einrichtung und plötzlich schwingt die vermeintlich abgeschlossene Tür auf. Unten ohne sitzend auf dem Klo schreit man in aufkommender Panik „Besetzt!“ und ärgert sich, dass man die Tür offensichtlich doch vergessen hat, abzuschliessen. Ein peinlicher Moment für alle Betroffenen!
Euer erster Berührungspunkt mit dem Thema Toiletten unterwegs:
Etwas, was uns unheimlich stört ist, wenn einfach achtlos Klopapier in der Natur zurückgelassen wird. Stellplätze und Küstenabschnitte werden regelrecht verwüstet, die Umwelt geschädigt und die Anwohner verärgert. Für uns war also beim Ausbau unseres Vans von Anfang an klar: Wir brauchen und werden eine Toilette an Bord haben!
Wieso habt ihr euch für eine Trenntoilette entschieden?
Hauptsächlich der Umwelt zuliebe! Es ist die mit Abstand nachhaltigste Option. Zudem aber auch viel praktischer als eine Chemietoilette, weil sie einfacher entleert und gereinigt werden kann.
Gibt es ein peinliches/ lustiges Erlebnis mit der vorherigen Toilette?
Während des Ausbaus wollten wir unseren Geldbeutel schonen und haben uns eine eigene Trenntoilette mit Hilfe eines Kanisters, eines Eimers sowie eines Bidet-Einsatzes aus Plastik gebastelt. Anfangs dachten wir, dass sei eine günstige und clevere Alternative, wenn auch ziemlich umständlich zu bauen. Aber falsch gedacht: Während unserer ersten längeren Reise mussten wir feststellen, dass unsere Eigenkonstruktion weder ganz dicht noch geruchsneutral ist. Schon ab Temperaturen von ca. 16 Grad hat sich ein leichter, aber sehr penetranter Uringeruch im ganzen Van ausgebreitet. Und je wärmer die Temperaturen waren, desto schlimmer wurde es. Während dem Reisen trifft man jedoch auch immer wieder auf neue Menschen und möchte sein rollendes Zuhause gerne von innen zeigen. Jede Roomtour durch den Van war für uns aber peinlich und schweißtreibend, weil wir jedes Mal aufs Neue dachten: Hoffentlich fällt niemandem der Geruch auf!
Wie lange nutzt ihr die Trenntoilette schon?
Die Trelino nutzen wir nun seit ca. einem Monat (Dezember 2021) und möchten sie nicht mehr missen! Alles dicht, endlich kein ekliger und peinlicher Uringeruch mehr, komfortabel und super einfach zu reinigen!
Was sind die wichtigsten Tipps, die ihr Vanlife-Startern mitgeben würdet?
Nicht auf die Idee zu kommen, eine Trenntoilette selbst zu bauen! Lieber einige Euros mehr investieren, das Ganze den Profis überlassen und dafür eine gute, langfristige Lösung haben. Auf eine Trenntoilette im Van möchten wir auf keinen Fall verzichten – uns und der Umwelt zuliebe.
Euer Lieblingsspruch zum Thema Klo oder 💩?
„Meu amor por ti é como uma diarréia. Não dá para aguentar!” -
Portugiesisch und bedeutet übersetzt: Meine Liebe zu dir ist wie Durchfall. Nicht aufzuhalten!
Das ist wohl die schönste Form, mit der uns Durchfall jemals veranschaulicht wurde.😃
Die beiden haben nun ihre Toilettenlösung gefunden, doch wir hoffen, dass das noch ganz vielen anderen Menschen gelingt, damit weniger Müll, Klopapierreste und Hinterlassenschaften achtlos in der Natur landen.
Oft stehen Camper dafür in der Kritik, das genauso zu machen. Dabei sollten doch gerade wir Rücksicht auf die Natur nehmen.
Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam etwas gegen die ganzen Tretbomben in Portugal tun können und die verwüsteten Strände dort zu einem alten Negativbeispiel werden, das der Vergangenheit angehört.
Natürlich ist eine jederzeit verfügbare Toilette dazu nur ein kleiner Schritt, aber definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, den wir gemeinsam mit Dir gehen möchten.
Wenn auch Du von so manchen Toilettensituationen berichten kannst oder Deinen Lieblings-Klospruch mit uns teilen möchtest, schreib uns gerne einfach direkt (kontakt@trelino.de). Wir freuen uns über jede Nachricht.
Wenn Du noch mehr über Portugal erfahren oder vielleicht sogar dorthin ziehen möchtest, schau Dir doch einmal die Website von Jasmin und Filipe an, auf der die Beiden ihre Erfahrungen mit Dir teilen und auch Hilfe anbieten. :-)
https://www.mionda-portugal.com/
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