Portugals Atlantikküste: Ein Ende in Sicht?

„Wer hat an der Uhr gedreht?!“ Es ist unfassbar, wie schnell die Zeit verfliegt. Ein Jahr lang durften wir Emily und Dennis von near.so.far Portugal's Atlantic Coast auf Ihrer Vollzeit-Reise quer durch Europa begleiten. Dieses neigt sich nun seinem Ende entgegen. Ihren letzten Halt machen die beiden in Portugal. Entlang des Atlantiks verschlägt es sie vom längsten Sandstrand des Landes nach Lissabon in die künstlerische LX Factory und von dort zu den Big Waves nach Nazare. Wir freuen uns sehr, dass wir Emily und Dennis auf dem bislang größten Abenteuer ihres Lebens begleiten durften, dass sie die vielen großartigen Eindrücke mit uns geteilt haben und wir so irgendwie Teil der Reise gewesen sind.

Unser erster Stopp an der Atlantikküste Portugals führte uns an die Alentejo Küste. Dort verbrachten wir 2 Nächte auf einem kostenlosen Camper Stellplatz. Vom Stellplatz ist man in ca. 10 Minuten zu Fuß am wunderschönen langen Sandstrand. Der Strand erstreckt sich von der ehemaligen römischen Siedlung Tróia bis hin zur Stadt Sines weiter im Süden. Mit fast 50 km ohne Unterbrechungen ist dies der längste Sandstrand in Portugal.

Unser nächster Stopp führte uns die Küste weiter nach oben bis kurz vor Lissabon. Mit dem Camper direkt am Meer und den Klippen im Hintergrund, so wie man sich einen Platz in Portugal in seinen Vorstellungen ausmalt. Ein traumhafter Stellplatz mit dem Strand als Vorgarten. Hier verbrachten wir einige Nächte und nutzten die Gelegenheit Surfen zu gehen, da die Konditionen nahezu perfekt waren.

Lissabon/ LX Factory

Mit dem Blick auf die bekannte Brücke “Ponte 25 de Avril” muss man sich daran zurück erinnern, dass man gerade nicht in San Francisco, sondern in Portugal steht. Eine Brücke, die definitiv Eindruck hinterlässt. Einmal über die Brücke rüber parkten wir unseren Camper am Hafen, um uns von dort aus die LX Factory anzuschauen. Ein kreatives Viertel, welches auf einem alten Fabrikgelände einer Textilfabrik 2012 entstanden ist.

Viele Teile wurden in ihrem ursprünglichen Zustand gelassen und man erkennt die Spuren der längst vergangenen Industrialisierung. Im Gegensatz dazu - Kunst wohin das Auge reicht. Bunt bemalte Fassaden und Kunstinstallationen. Beim Schlendern durch das Viertel gibt es dadurch immer Neues zu entdecken. Im Viertel haben sich StartUps, diverse Agenturen sowie Bars, Cafés, Restaurants und kleine Shops angesiedelt.

Außerdem befindet sich der besondere Buchladen “Ler Devagar” im Viertel. Der wohl schönste Buchladen, den es gibt. Wände voller Bücher auf 2 Etagen und ein schwebendes Fahrrad. Auch ein kleines Café befindet sich im Laden, in dem man seinen Kaffee mit Blick auf die Bücher genießen kann. Jeden Sonntag findet der LX Market statt. Ein Flohmarkt von 11 - 19 Uhr, auf dem man Gebrauchtes, Vintage, Musik und Kunst entdecken kann.

Nach Lissabon ging es wieder weiter die Küste entlang, bevor wir einen Stopp weiter im Inland machten um einen Ausflug in die Stadt Óbidos zu machen. Óbidos ist bekannt für die gut erhaltenen Stadtmauern, welche vollständig (aber nicht ungefährlich) begehbar sind. Außerdem findet dort der bekannteste und älteste Mittelaltermarkt im Land statt. Seit 2015 trägt Óbidos den Titel UNESCO City of Literature.

Big Waves

Nazaré. Ein Ort, der für seine riesigen Wellen, die Big Waves weltbekannt ist. Die Big Waves kann man von Oktober März am besten bestaunen. Die riesigen Wellen entstehen durch einen 5000m tiefen Canyon, der Richtung Land immer enger wird - durch diese Enge wird das Wasser gepresst, wodurch unglaubliche Wellen entstehen können.

Die weltweit größte gesurfte Welle mit 26,21 m wurde dort 2020 von Sebastian Steudtner gesurft - damit hat er einen offiziellen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde erhalten. Mit Mitte März waren wir leider etwas spät dran, aber mit Wellen von ca. 6-8m waren diese im Verhältnis zu dem, was wir bisher gesehen hatten, schon sehr beeindruckend – unglaublich, was für eine Kraft das Meer haben kann.

Ein letzter Stopp an der Atlantikküste Portugals

Ein toller Stellplatz in einer kleinen Stadt voller bunt gestreifter Häuser. Hinter den Dünen erstreckt sich ein wunderschöner Strand mit einem langen Holzsteg zum Spazieren. Hier haben wir nochmal zwei sonnige Tage am Strand verbracht und unsere Tanks aufgeladen.

Immer weiter Richtung Heimat

Ab nun heißt es Fahren, Fahren, Fahren! Es geht mit ein paar Zwischenstopps zurück Richtung Heimat. Schon verrückt, nach einem Jahr Vollzeit Reisen heißt es für uns nun Heimkommen, Freunde und Familie wiedersehen. Zurück in unsere untervermietete Wohnung, nach 1 Jahr auf 6qm.

Wir sind gespannt wie die Reise für uns weitergeht.

Koordinaten der Stellplätze

• Camper Stellplatz Comporta: 38.3047309, -8.7703574
• Camper Stellplatz kurz vor Lissabon: 38.6325423, -9.1555253
• bezahlter Parkplatz am Hafen (LX Factory): 38.7018133, -9.1728786
• Camper Stellplatz vor Peniche: 39.3253974, -9.3528903
• Nazaré Stellplatz: 39.6127251, -9.0749102
• Stellplatz vor Aveiro: 40.6107295, -8.7530160

Dinge, die wir als Camper besonders beachten sollten:

• Stellplätze sauber verlassen
• Lokale Dienstleistungen unterstützen
• Freundlich zu Anwohnern und Touristen sein
• In 2. Reihe parken (Tagesgästen Vorrang lassen)
• Bei Möglichkeit mit den großen Fahrzeugen nicht die Sicht z.B. zum Strand versperren
• Die Natur respektieren
• Stellplätze nicht dauerhaft blockieren

To be continued…

Zurück in der Heimat...