Urin als Dünger im Garten: Flüssiges Gold aus der Trenntoilette

Warum eine Trenntoilette und nachhaltige Entsorgung zusammengehören, wie Po und Backe

Eine Trenntoilette ist umweltfreundlich, wasserlos und damit ressourcenschonend. Damit passt sie zu einem nachhaltigen Lebenskonzept wie das Popöchen auf den Eimer.

Wie genau das Klöchen funktioniert und welche Vorteile es bietet, erfährst Du in unserem Ratgeber rund um die Trockentrenntoilette.

Schließen lässt sich der Kreis der Nachhaltigkeit, indem Du die Hinterlassenschaften als Dünger nutzt und damit in die Natur zurückgibst. Verfügst Du über einen Garten, lassen sich große Geschäfte kompostieren und werden zu Hummus.

Urin ist ein hochwertiger Naturdünger, der die Blühfreude Deiner Pflanzen weckt und sie in Sachen Fruchtbildung zu Höchstleistungen animiert. Alles Wichtige und Wissenswerte zum Thema Urin als Dünger verraten wir Dir in unserem Artikel.

Warum sich Urin als Dünger sehr gut eignet

Gesunder Urin ist ein hochwertiger, natürlicher Wachstumsbeschleuniger für Deine Pflanzen. Wir haben die wichtigsten Fakten zum flüssigen Gold für Dich gesammelt.

Die Nährstoffe im Urin

Das Synonym „flüssiges Gold“ für das kleine Geschäft kommt nicht von ungefähr. Urin ist nicht nur ein Abfallprodukt des Körpers, sondern auch eine wertvolle Nährstoffquelle für Pflanzen. Er enthält Stickstoff, Phosphor, Kalium und andere essentielle Nährstoffe, die das Pflanzenwachstum fördern. Die Verwendung von Urin als Dünger kann Deine Pflanzen stärken und Dir zu einer reichen Ernte verhelfen.

Vorteile der Urindüngung für Pflanzen und den Garten

1. Nachhaltigkeit: Urin ist Natur pur. Wenn Du Urin als Dünger verwendest, verzichtest Du auf chemische Düngemittel, die nachtteilig für die Umwelt sind.

2. Kostenersparnis: Urin ist kostenlos und immer und überall verfügbar. Zumindest, solange Du genug trinkst. ;) So sparst Du Dir die Kosten für kommerzielle Düngemittel.

3. Wasserersparnis: Sammelst Du Deinen Urin im Kanister Deiner Trenntoilette oder in einem separaten Behältnis, verbrauchst Du weniger Wasser. Schließlich sparst Du Dir das Spülen.

Urin sammeln und aufbewahren

Damit Du Urin effektiv als Dünger verwenden kannst, ist es wichtig, ihn richtig zu sammeln und aufzubewahren. Hier sind einige Tipps:

• Sammelmethoden: Für Besitzerinnen und Besitzer von Trenntoiletten ist das Sammeln des Urins super einfach. Dein Klo leistet durch die Trennung von Flüssig und Fest bereits die Vorarbeit und leitet den Urin in einen separaten Kanister ab. Ohne Trenntoilette kannst Du natürlich auch Urin als Dünger sammeln. Hierfür benötigst Du dann einen separaten Behälter, in den Du das kleine Geschäft verrichtest.

• Lagerung und Aufbewahrung: Verwahre den Urin in einem gut verschlossenen Behälter auf, bis du ihn im Garten verwenden möchtest. Bei einer Trenntoilette lässt sich der Urin sehr gut in einem Ersatzkanister aufbewahren. Frischer Urin ist geruchslos. Steht er allerdings längere Zeit in einem Gefäß, bilden sich Bakterien, die für ungewünschte Düfte sorgen.

Urin als Dünger anwenden

Um die besten Ergebnisse für Deine Pflanzen zu erzielen, solltest Du drei Punkte beherzen: die Verdünnung, Dosierung und die Wahl Deiner Pflanzen.

Verdünnung

Verdünne den Urin vor der Anwendung im Garten mit Wasser. So vermeidest Du eine Überdüngung Deiner Pflanzen. Verwende für die Herstellung Deines Naturdüngers 1 Teil Urin auf 10 Teile Wasser.

Dosierung

Neben der Verdünnung spielt auch die Dosierung bei Urin als Dünger eine wichtige Rolle.  Zierpflanzen sollte in der Regel weniger häufig gedüngt werden als Gemüse- oder Nutzpflanzen. Die genaue Dosierung hängt von den spezifischen Anforderungen der Pflanzen und den Bodenbedingungen ab.

Welche Pflanzen eignen sich zur Düngung mit Urin?

Während einige Pflanzen bei der Düngung mit flüssigem Gold in einen regelrechten Blüh- und Wachstumsrausch geraten, lassen andere die Blütenköpfe hängen. Der Grund ist, dass Pflanzengattungen unterschiedlich auf die Nährstoffe im Urin reagieren. Insbesondere der hohe Stickstoffgehalt kann sich, je nach Pflanze, positiv oder negativ auswirken.

Hier ist eine Übersicht darüber, welche Pflanzen sich besonders gut zur Düngung mit Urin eignen und welche Du besser zurückhaltender düngen solltest:

Pflanzen, die von Urin als Dünger profitieren

• Blattgemüse: Pflanzen wie Salat, Mangold und Kohl freuen sich über den Stickstoffgehalt im Urin. Dieser fördert das Blattwachstum und die Bildung von grünem Blattwerk.

• Tomaten: TTomatenpflanzen entwickeln mithilfe des zusätzlichen Stickstoffs kräftige Blätter und mehr Früchte.

• Mais: Mais ist eine stickstoffhungrige Pflanze und profitiert insbesondere in der Wachstumsphase von Urin als Dünger.

• Kürbisgewächse: Pflanzen wie Zucchini, Kürbisse und Gurken belohnen Dich für die Urindüngung mit höheren Erträgen.

Pflanzen, die mit Vorsicht gedüngt werden sollten

• Wurzelgemüse: Rüben oder Karotten freuen sich über eine moderate Menge an Stickstoff. Eine Überdüngung nehmen sie Dir allerding übel. Zuviel flüssiges Gold stört das Wurzelwachstum.

• Kräuter: Kräuter wie Basilikum, Oregano und Thymian benötigen weniger Stickstoff und können empfindlich auf zu viel Dünger reagieren.

• Kartoffeln: Kartoffelpflanzen benötigen ebenfalls nicht so viel Stickstoff. Eine übermäßige Stickstoffzufuhr lässt sie anfälliger für Krankheiten werden. Hier gilt also: weniger ist mehr.

Pflanzen, die nicht mit Urin gedüngt werden sollten

• Pflanzen, die Nitrat einlagern oder empfindlich auf Salze reagieren: Verzichte bei Pflanzen wie Spinat, Erdbeeren, Kirschlorbeer oder Rhododendron auf die Düngung mit Urin.

• Sukkulenten und Kakteen: Diese Pflanzen benötigen sehr wenig Stickstoff. Dieser beschädigt ihre Wurzeln. Für eine Urindüngung sind sie damit nicht geeignet.

• Pflanzen, die auf sauren Böden wachsen: Urin ist leicht alkalisch und kann als Dünger den pH-Wert des Bodens erhöhen. Verzichte daher bei Pflanzen, die auf sauren Böden wachsen, auf die Urindüngung.

Urin als Dünger für Zierpflanzen

In Punkto Urindüngung heißt es bei Zierpflanzen: Obacht! Zierpflanzen werden in erster Linie wegen ihrer Blüten oder ihres Laubs angebaut. Übermäßig viel Stickstoff kann das Blütenwachstum fördern, manchmal leidet hierunter jedoch die Qualität der Pflanzen.

Einige Zierpflanzen, die in der Regel besser auf Urindüngung reagieren als andere, sind:

• Rosen: Rosenpflanzen profitieren von Urin als Dünger, da der zusätzliche Stickstoff das Wachstum ihrer Blätter und Blüten fördert. Hier macht’s allerdings die Menge: Eine übermäßige Düngung führt zu einer vermehrten Blattbildung und einer Reduktion der Blüten.

• Sonnenblumen: Sonnenblumen sind robuste Starkzehrer, die gut auf Stickstoff reagieren. Eine Urindüngung fördert den Wuchs kräftiger Stängel und größerer Blütenköpfe.

• Lavendel: Lavendel ist eine Zierpflanze, die von der Zugabe von Urin profitiert. Wichtig ist, dass der Lavendel in einem gut durchlässigen Boden angebaut wird.

• Stauden: Viele Staudenarten belohnen eine Düngung mit Urin mit stärkerem Wachstum und üppigerem Laub.

Das solltest Du bei der Verwendung von Urin als Dünger beachten

Urin ist ein reines Naturprodukt. Als solches kann er nach geraumer Zeit Bakterien entwickeln. Um Infektionen zu vermeiden, wasche Dir nach dem Kontakt mit dem flüssigen Gold gründlich die Hände.

Wie bei chemischen Düngemitteln kann sich auch eine Überdüngung mit Urin negativ auf Deine Pflanzen und den Boden auswirken. Beachte daher die richtige Dosierung und Anwendung.

Fragen und Antworten zu Urin als Dünger

1. Kann Urin schlecht riechen? Wenn konzentrierter Urin längere Zeit in einem Behälter verbleibt, entwickelt er unangenehme Gerüche. Verursacht wird dies durch Bakterien, die den Harnstoff im Urin zersetzen. Dabei wird Ammoniak freigesetzt. Der Geruch dieses Gases ist stark und stechend. Auch Lebensmittel wir Spargel oder Kräuter sowie Medikamente können den Geruch des Urins verändern oder verstärken. Aus diesem Grund empfehlen wir Dir die Sammlung in einem fest verschlossenen Behälter.

2. Wie oft sollte ich Urin als Dünger verwenden? Die Häufigkeit hängt von den Bedürfnissen Deiner Pflanzen und der Bodenbeschaffenheit ab. Als grobe Richtlinie kannst Du Pflanzen in der Wachstumsphase alle zwei bis vier Wochen düngen. Ansonsten reicht in der Regel reicht eine monatliche Anwendung aus.

Zusammenfassung und Fazit

Ob im Garten oder auf dem Balkon: Die Verwendung von Urin als Dünger ist eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zu chemischen Düngemitteln. Mit dem Naturdünger sparst Du nicht nur Geld, sondern reduzierst auch den ökologischen Fußabdruck.

Für optimale Blüh- und Ernteerfolge ist es wichtig die individuellen Bedürfnisse Deiner Pflanzen und die Bodenverhältnisse zu berücksichtigen. Manchmal ist weniger mehr und probieren geht über studieren.

Gerade bei Zierpflanzen kann eine sparsame Verwendung und ein langsames Herantasten helfen, die besten Ergebnisse zu erzielen. Das Tolle: Mit einer Trenntoilette wird die Sammlung des flüssigen Golds sogar kinderleicht. ;)