Mit dem Camper in Portugal: Wie ist es wirklich?

Die Reise von Emily und Dennis von near.so.far neigt sich dem Ende entgegen. Ein Jahr lang haben wir die beiden auf ihrer Reise quer durch Europa begleitet, haben Bezauberndes, Interessantes, Spannendes und Nachdenklich-Stimmendes miterleben dürfen. In den letzten Wochen ihrer Reise sind die Zwei in Portugal unterwegs und genießen dort nicht nur die atemberaubende Algarve, sondern engagieren sich auch aktiv in einem Dog Shelter. 

Erstmal ging es für uns zu einem lang geplanten sozialen Projekt. Die Rede ist von Place for Strays. Einem Dog Shelter in der Algarve bei Albufeira. Das ist das 2. Soziale Projekt, welches wir auf unserer Reise unterstützen wollten. Wir haben uns hierfür 8 Tage eingeplant um mitzuhelfen und die dort freiwilligen Helfer zu unterstützen.

Bei Place for Strays gibt es ca. 20 - 30 Plätze für Straßenhunde aus der Region. Die Hunde werden oft in sehr schlechtem Zustand gefunden und müssen dann dort erstmal medizinisch versorgt werden. Umso schöner ist es, zu sehen, wie schnell die Hunde sich dort wohl fühlen und es den Tieren durch die Aufmerksamkeit und Versorgung schnell besser geht. Als wir dort ankamen waren es ca. 25 Hunde, von denen in dieser Woche 3 vermittelt werden konnten.

Wir haben hauptsächlich bei den täglichen Aufgaben helfen können. Ein klassischer Tag im Shelter beginnt um 8:30 Uhr mit der ersten Schicht. Wasser machen, Boxen sauber machen, Medizin geben und Futter sind die täglichen Basics. Danach war praktisch freie Zeit, in der wir uns meist 2 Hunde schnappten, um mit diesen spazieren zu gehen. Ab 16 Uhr beginnt dann die 2. Schicht, bei der das gleiche nochmals ansteht. Meist gegen 18 Uhr waren wir dann fertig, gingen wieder mit 2 Hunden spazieren und trainierten das Laufen an der Leine. In der Zwischenzeit war natürlich immer viel Raum, um den Hunden die so dringend benötigte Aufmerksamkeit und Liebe zu geben. Wichtig bei all dem ist es, eine gewisse Erfahrung und Sicherheit mit Hunden mitzubringen. Wir durften in den 8 Tagen viel über so ein Shelter Projekt, über Hunde, aber auch vieles über uns selbst lernen.

Krank sein auf 6m2

10 Monate lang blieben wir komplett verschont, doch kurz vor Portugal erwischte es mich (Dennis) doch noch - und zwar richtig. Insgesamt lag ich 10 Tage mit einem grippalen Infekt flach. Speziell auf so kleinem Raum ist die Ansteckungsgefahr für den Partner natürlich sehr hoch. Davon abgesehen hat es uns aber überrascht, wie gut das alles doch funktioniert hat. Speziell die dauerhaft frische und klimatisch angenehme Luft war sehr gut. Außerdem benötigt man zum Glück ja nicht viel mehr Platz als ein Bett :) 

Wir durften außerdem feststellen, dass man sich unter Campingnachbarn gerne hilft. Allerdings sieht das auch ganz schnell anders aus, sobald man alleine reist. Unsere Empfehlung ist es daher, immer genug Wasser, Lebensmittelreserven und eine gut gefüllte Reiseapotheke dabei zu haben.

Wild Campen in Portugal (Algarve)

Die wahrscheinlich beliebteste Camperregion der letzten Jahre. Doch genau deswegen und weil sich viele Camper danebenbenommen haben (speziell Müll war ein großes Problem), wurden die Regeln für Camper an der Algarve verschärft. Wild Campen ist z.B. in der kompletten Region verboten. Es gibt allerdings in der Nebensaison noch ein paar wenige Plätze, an denen es geduldet wird. Das alles kann die Schönheit der Algarve allerdings nicht trüben. Uns hat es einfach umgehauen, was sich die Natur hier hat einfallen lassen. Die steilen Klippen, die vielen Gesteinsformationen im Wasser und dazu das zwischen rau und wunderschön schwankende Meer.

Auch abseits der Küste hat die Algarve viel zu bieten. Von süßen kleinen Städtchen bis hin zu einer wunderschönen Landschaft mit ihrer vielfältigen Pflanzenwelt.

Koordinaten der Stellplätze welche in der Nebensaison geduldet waren: 

- Portimão: 37.1211184, -8.5635541
- Lagos: 37.1020220, -8.6762096
- Lagos campsite: 37.0943391, -8.6714647
- Sagres: 37.0048944, -8.9454298 Saison in Portugal (Algarve)

Die Tourismus-Saison in der Algarve ist der Sommer. Wir können den Süden Portugals aber definitiv auch - oder sogar speziell - in der Nebensaison empfehlen. Die Temperaturen sind angenehm und der Tourismus ist noch sehr entspannt.

Sagres, das Ende der alten Welt

Sagres ist der südwestlichste Punkt Europas. Das Kap Cabo de São Vicente ist der Punkt, an dem Europa endet und weiter westwärts ein neuer Kontinent - Amerika - beginnt. Ein magischer Ort. Vor nicht allzu langer Zeit dachten die Menschen der alten Völker, dass hier die Welt endet, da man in der Ferne nichts sah, außer dem wilden atlantischen Ozean. Sagres selbst ist ein kleiner Ort mit nur knapp 2.000 Einwohner. Eine sehr entspannte Atmosphäre die den Ort prägt, mit ein paar wenigen Cafés und Bars. Dadurch auch weit nicht so überlaufen wie viele andere Orte in der Algarve. Die Region um Sagres ist auch sehr beliebt bei Surfern durch die langen schönen Sandstrände.

Dinge, auf die wir als Camper besonders achten sollten:
> Stellplätze sauber hinterlassen
> Lokale Dienstleistungen unterstützen
> Freundlichkeit gegenüber Einwohnern und Touristen
> In 2. Reihe parken (Vorrang für Tagesgäste)
> Versperren Sie nach Möglichkeit nicht mit großen Fahrzeugen die Sicht, z.B. auf den Strand.
> Respektieren Sie die Natur
> Blockieren Sie nicht ständig Parkplätze

To be continued... Zurück nach Deutschland nach 1 Jahr