Mit der Trenntoilette Wasser sparen: So einfach geht es, so wichtig ist es!

Saving water with the composting toilet: It's that simple, it's that important!
Inhaltsverzeichnis

Deutschland ist ein Land, das für seine reichlichen Wasserressourcen bekannt ist. Kühles Nass galt ob seiner stetigen Verfügbarkeit als eine Selbstverständlichkeit. In den vergangenen Jahren hat sich die Situation verändert. Im Zuge der immer trockneren Sommer sehen sich bereits einige Kommunen vermehrt mit einer Wasserknappheit konfrontiert.

Ursachen für eine Wasserknappheit

Wasserknappheit

Ein entscheidender Faktor für die aktuelle Wasserknappheit ist der Rückgang der Grundwasserspiegel. Grundwasser ist eine wichtige Ressource für die Trinkwasserversorgung, die Landwirtschaft und die Industrie. Es speist Flüsse und Seen und beeinflusst das gesamte Ökosystem. 

Die Ursachen für den Rückgang sind vielfältig und komplex. Ein wichtiger Aspekt ist der steigende Wasserverbrauch in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums und anhaltender Trockenperioden. Die intensive Landwirtschaft, die Wasserkraftnutzung und die Versiegelung von Flächen für die Bebauung tragen ebenfalls zur Verringerung des Grundwasserstands bei.
 
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Niederschlagsmenge. In den letzten Jahren wurden große Teile Deutschlands von langanhaltenden Trockenperioden heimgesucht. Regelmäßiger und ausreichender Niederschlag ist jedoch entscheidend, um das Grundwasser aufzufüllen und die Wasservorräte in Flüssen und Seen zu erhalten. Klimawandel und veränderte Wettermuster tragen zu dieser geringen Niederschlagsmenge bei.

Folgen der Wasserknappheit: Warum Wasser sparen wichtig ist

Die Folgen der Wasserknappheit sind vielfältig und betreffen unterschiedliche Bereiche. Landwirte leiden unter Ernteausfällen, da Bewässerungsmöglichkeiten begrenzt sind und viele Pflanzen verdorren. Die Trinkwasserversorgung steht vor Herausforderungen, da die Wasserwerke ausreichende Mengen an sauberem Trinkwasser bereitstellen müssen. Auch der ökologische Zustand vieler Gewässer ist gefährdet, da niedrigere Wasserstände die Lebensräume für Fische und andere Wasserlebewesen beeinträchtigen.
 
Ein bewusster Umgang mit Wasser auf individueller Ebene trägt hilft dabei, den Wasserverbrauch zu reduzieren. Die Förderung effizienterer Bewässerungsmethoden in der Landwirtschaft und die Anpassung von Bewässerungszeiten an die Bedürfnisse der Pflanzen sind wichtige Schritte, um den Wasserbedarf zu optimieren. 

Zudem ist eine umsichtige Raumplanung erforderlich, um den Flächenverbrauch zu begrenzen und die Versiegelung von Boden zu reduzieren. Auch verstärkter Einsatz erneuerbarer Energien kann helfen, den Wasserverbrauch in der Energieerzeugung zu verringern. Aber auch jede und jeder Einzelne kann im Alltag durch einen bewussten Umgang dazu beitragen, Wasser zu sparen.

Wieviel Wasser verbrauchen wir?

Der durchschnittliche Wasserverbrauch pro Haushalt in Deutschland variiert je nach Haushaltsgröße und Lebensstil. Im Jahr 2022 ermittelte das Statistische Bundesamt (Destatis) einen durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 128 Litern am Tag. Der Jahresverbrauch liegt damit pro Person bei 46720 Litern. In Badewannen aufgerechnet, ausgehend von 150 Litern Füllmenge, kommt man so auf 311 Wannen voll Wasser.

Wie verteilt sich der Wasserverbrauch pro Haushalt in Deutschland?

Nach Erhebungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft aus dem Jahr verteilt sich der Wasserverbrauch pro Haushalt wie folgt:

  1. Trinken und Kochen: Etwa 4% des Wasserverbrauchs entfallen auf das Trinken und die Essenszubereitung. Dieser Anteil ist vergleichsweise gering, da der Verbrauch für diese Zwecke in der Regel relativ wenig Wasser erfordert.
  1. Geschirr spülen: Ca. 6% des Wasserverbrauchs werden für das Spülen von Geschirr verwendet, sei es per Hand oder in der Spülmaschine.
  1. Putzen, Autopflege, Garten: Etwa 6% des Wasserverbrauchs werden zur Reinigung und den Garten genutzt, wie zum Beispiel das Wischen von Böden, das Putzen von Oberflächen oder zur Bewässerung von Pflanzen.
  1. Kleingewerbe: Dieser 9%ige Anteil der Trinkwassernutzung bezieht sich nicht auf Privathaushalte, sondern auf kleinere Betriebe wie Bäckereien, Metzgereien oder Arztpraxen.
  1. Wäschewaschen: Ca. 12% des Wasserverbrauchs werden für das Waschen von Kleidung verwendet. Der Wasserverbrauch hängt hier stark von der Art der Waschmaschine und der Häufigkeit des Waschens ab.
  1. Körperpflege: Circa 36 % des Wasserverbrauchs fallen in die Kategorie Körperpflege. Dies beinhaltet nicht nur das Duschen und Baden, sondern auch das Händewaschen, Rasieren, die Gesichtsreinigung und das Zähneputzen.
  1. Toilettenspülung: Mit 27% entfällt der zweitgrößte Anteil des Wasserverbrauchs im Haushalt auf die Toilettenspülung.

Wasserverbrauch pro Kopf

Der tägliche Wasserverbrauch individuell unterschiedlich. So gibt es Menschen, die drei Mal am Tag duschen, andere waschen drei Maschinen Wäsche. Wer in Sachen Körperhygiene etwas rustikaler unterwegs ist, spart sich das Plätschern unter der Dusche für den Badesonntag auf und verbraucht damit natürlich deutlich weniger Wasser. Dennoch vermitteln die Angaben einen guten Überblick über die typischen Verwendungszwecke und die relative Bedeutung des Wasserverbrauchs in einem durchschnittlichen Haushalt in Deutschland.

Das Grundwasser deckt fast zwei Drittel unseres Wasserbedarfs ab. Sinkende Grundwasserspiegel bedeuten, dass auch die Ressourcen für die Deckung des täglichen Wasserverbrauchs knapper werden. Die bewusste Nutzung von Wasser spielt eine immer entscheidendere Rolle, um den Wasserverbrauch zu reduzieren und einen nachhaltigen Umgang mit dieser wertvollen Ressource zu fördern. Kleine Verhaltensänderungen und der Einsatz wassersparender Technologien können dazu beitragen, den Wasserverbrauch in Haushalten zu optimieren und einen Beitrag zum Schutz der Wasserressourcen zu leisten.

Mit der Trockentrenntoilette bewusst Wasser sparen

Wasser sparen mit Trenntoilette

Auf das stille Örtchen gehen wir alle. Für das kleine Geschäft betätigen wir pro Tag im Schnitt 4 bis 7 mal die Klospülung, für das große 1 bis 2 mal.

Alte Toilettenspülungen in Deutschland, die vor der Einführung von wassersparenden Technologien weit verbreitet waren, haben zum Teil einen erheblichen Wasserverbrauch. Die meisten dieser älteren Spülungen werden als "Hochspülkästen" bezeichnet und verbrauchen in der Regel zwischen 9 und 12 Litern Wasser pro Spülung. Einige ältere Modelle bringen es sogar auf 14 Liter pro Spülung.

Eine Standardtoilettenspülung verbraucht in der Regel 6 bis 9 Liter pro Spülung. Diese Art der Spülung wird als "Spülkastenspülung" bezeichnet, bei der das Wasser direkt aus dem Spülkasten in die Toilettenschüssel fließt und das Abwasser wegspült. Ältere Toilettenspülungen es pro Spülgang schon auch schon mal auf bis zu 14 Liter.

Beim Wasser sparen helfen sogenannte "Spartoiletten" oder "Tiefspülkästen“. Diese nutzen weniger Wasser pro Spülung und verbrauchen nur etwa 3 bis 4,5 Liter. Einige Modelle verfügen über eine Dual-Spülungsfunktion, bei der man je nach Bedarf zwischen einer geringen und einer stärkeren Wassermenge wählen kann, um den Wasserverbrauch weiter zu reduzieren.

Ganz ohne einen Tropfen Wasser funktionieren dagegen Trockentrenntoiletten. Anstatt des Spülens werden hierbei flüssige von festen Ausscheidungen getrennt und separat voneinander entsorgt.

Funktionsweise der Trockentrenntoilette

Funktion Trenntoilette

Eine Trockentrenntoilette besteht, wie ein herkömmliches WC auch, aus einem Korpus nebst Toilettensitz und Deckel. Unterhalb des Sitzes befindet sich das Herzstück der Toilette, der sogenannte Trenneinsatz. Dieser verfügt über zwei Aussparungen. Die vordere ist tiefer gezogen und leitet den Urin in einen separaten Kanister unterhalb des Einsatzes, die hintere ist größer und breiter und sorgt dafür, dass das große Geschäft der Schwerkraft folgend in einen Behälter fällt.

Der Behälter wird zuvor mit einem Müllbeutel ausgekleidet. So lassen sich die Hinterlassenschaften ganz einfach und hygienisch entsorgen. Um der Bildung von Gerüchen vorzubeugen, wird das große Geschäft nach dem Toilettengang mit Streu bedeckt. Hierfür eignen sich spezielles Trenntoilettenstreu mit Aktivkohle, Sägespäne, feiner Rindenmulch, Kleintierstreu und vieles mehr. Eine Übersicht über die verschiedenen Variante findest Du in unserem Artikel rund um die Streu.

Die Entsorgung ist genau so einfach, wie die Nutzung der Toilette. Der Müllbeutel mit den Feststoffen wird fest verknotet und – analog zu Hundekottüten – im Restmüll entsorgt. Der Urin kann in jeder an die Kanalisation angeschlossenen Toilette entsorgt oder verdünnt als hochwertiger Dünger verwendet werden. Ausführliche Informationen zur Funktion, Reinigung und Handhabung sowie Tipps und Tricks verraten wir Dir in unserem großen Trenntoilettenratgeber.

Trockentrenntoiletten gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Neben kompakten Modellen für das Zelt und den PKW gibt es zahlreiche Varianten, die von der Höhe und dem Sitzkomfort her mit einer herkömmlichen Toilette vergleichbar sind. Die Materialvielfalt variiert zwischen reinen Kunststoff- oder Holzvarianten bis hin zu individuellen Materialmixen. 

So viel Wasser sparen ist mit einer Trenntoilette möglich

Wasserverbrauch Toilettenspülung

Treffen wir uns in Sachen Sitzungen in der goldenen Mitte und gehen von durchschnittlich 6 Toilettengängen pro Tag aus, sparst du mit einer Trockentrenntoilette

  • Ca. 72 Liter bei einer alten Toilettenspülung
  • Ca. 50 Liter bei einer Standardspülung
  • Ca. 24 Liter bei einer Spartoilette.

Nachhaltig Wasser sparen in Deutschland: Effiziente Möglichkeiten für einen bewussten Umgang

Wassersparen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Alltag effizienter mit Wasser umzugehen, ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen. Hier sind einige besonders effektive Wege, wie Du aktiv zum Wasser sparen beitragen kannst:

  • Wassersparende Amaturen: Der Einbau wassersparender Wasserhähne und Duschköpfe kann den Wasserverbrauch erheblich reduzieren. Durch den Einsatz von Durchflussbegrenzern wird der Wasserfluss gedrosselt, ohne dass der Nutzungskomfort beeinträchtigt wird.
  • Moderne Toilettenspülungen: Der Wechsel zu modernen Spülkästen mit geringerem Wasserverbrauch kann eine der wirksamsten Maßnahmen sein. Spartoiletten oder Tiefspülkästen verbrauchen weniger Wasser pro Spülung und bieten häufig auch eine optionale Dual-Spülungsfunktion.
  • Bewusstes Duschverhalten: Kurzes Duschen anstelle von Vollbädern kann den Wasserverbrauch erheblich reduzieren. Durch den Einsatz von Eimer und Schüssel kann überschüssiges Wasser aufgefangen und für andere Zwecke, wie z. B. das Gießen von Pflanzen, wiederverwendet werden.
  • Wassersparende Waschmaschinen: Beim Kauf einer neuen Waschmaschine sollten Modelle mit einem niedrigen Wasserverbrauch bevorzugt werden. Zudem ist es sinnvoll, die Waschmaschine vollständig zu befüllen, um den Wasserverbrauch pro Ladung zu optimieren.
  • Regenwassernutzung: Die Installation einer Regenwassernutzungsanlage ermöglicht die Nutzung von Regenwasser für die Bewässerung des Gartens oder die Toilettenspülung, was zu einer erheblichen Einsparung von Trinkwasser führt.
  • Tropfbewässerungssysteme: Im Garten können effiziente Bewässerungssysteme wie Tropfbewässerung oder Bewässerungstimer dazu beitragen, Wasser gezielt und bedarfsgerecht an die Pflanzen abzugeben.
  • Reparaturen von Lecks: Lecks und undichte Stellen in Wasserleitungen sollten umgehend repariert werden, da sie zu einem erheblichen Wasserverlust führen können.
  • Bewusster Umgang im Alltag: Einfache Gewohnheiten wie das Ausschalten des Wasserhahns beim Zähneputzen oder beim Einseifen in der Dusche können ebenfalls den Wasserverbrauch reduzieren.

Durch die Kombination mehrerer Maßnahmen kann jeder Haushalt einen wertvollen Beitrag zum Wasser sparen leisten. Es ist wichtig, dass das Bewusstsein für die Bedeutung eines nachhaltigen Umgangs mit Wasser weiterwächst. Individuelle Anstrengungen als auch gesellschaftliche Maßnahmen tragen zur Förderung einer ressourcenschonenden Wasserbewirtschaftung bei. Nur durch gemeinsames Handeln können wir die wertvolle Ressource Wasser schützen und für kommende Generationen bewahren.


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